Königsschloss in Warschau
Wissenswertes zum Warschauer Königsschloss
Das Königsschloss (Zamek Królewski) hat seinen Ursprung bereits im 14. Jahrhundert als hier das erste Gebäude mit einem Wachturm entstand.
Das eigentliche Schloss wie wir es heute kennen, entstand erst ab dem Ende des 16. Jahrhunderts.
König Sigismund III. (Zygmunt III.) gab den Auftrag zum Bau kurz nachdem Warschau zur Hauptstadt wurde – bis 1596 war Krakau die polnische Hauptstadt. In der Folgezeit gab es zahlreiche Erweiterungen, unter König Wladyslaw IV. beispielsweise den Wladyslawowskaturm und unter König August III. die Fassade auf der Weichselseite mit dem Rokokoflügel und den Nordflügel.
Die größten Veränderungen nahm der letzte polnische König Stanislaw August Poniatowski (nach seiner Krönung 1764) vor. Aus seiner Zeit datieren zahlreiche Veränderungen im Inneren des Königsschlosses und der Bau des Südflügels.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Königsschloss zunächst (1939) zum großen Teil vernichtet, die Überreste wurden dann 1944 gesprengt.
Das heutige Königsschloss ist damit eine Rekonstruktion des alten Schlosses. Allerdings sind die meisten Details die man im Inneren besichtigen kann im Original erhalten geblieben, da sie an sicheren Orten während des Krieges aufbewahrt wurden. Schon bei Ausbruch der ersten Flammen am 17.09.1939 versuchten Museumsangestellte die wertvollsten Stücke zu retten.
Der wichtigste Teil der Rekonstruktion konnte erst rund 40 Jahre nach Kriegsende fertiggestellt werden, allerdings fiel der Beschluss zum Wiederaufbau auch erst 1971.
Das Schloss entspricht damit sowohl äußerlich als auch im inneren Aufbau dem Stand von von vor dem Krieg. Der Wiederaufbau wurde hauptsächlich durch private Spenden von Polen im In- und Ausland ermöglicht.
Große Teile des Königsschlosses kann man auch von innen besichtigen, dieser Bereich wird auch als Königsschlossmuseum bezeichnet. Die Höhepunkte des Rundganges im Schloss:
Der Ballsaal entstand schon zu Zeiten von August III. wurde aber erst unter Stanislaw August Poniatowski in der heutige Form ausgestattet, es ist der prunkvollste Raum im Schloss. Beeindruckend ist der Glanz des Goldes von den Wänden verstärkt durch die riesigen Kronleuchter.
Der in Gold und rot strahlende Thronsaal geht auf Stanislaw August Poniatowski zurück der ihn bauen ließ. Der vergleichsweise kleine Saal ist mit der schönste Raum im Schloss. Im hinteren Bereich ist noch ein kleineres Zimmer in dem der wunderschöne Boden im Original erhalten geblieben ist.
Das Marmorzimmer stammt aus der Zeit von Wladyslaw IV, später wurden noch die Porträts der polnischen Könige hinzugefügt. An der Decke befindet sich ein wundervolles Deckengemälde.
Der Canalettosaal zeigt Gemälde der Stadt Warschau die von Bernardo Bellotto im 18. Jahrhundert gemalt wurden. Die Bilder sind sehr detailgetreu und zeigen fast wie ein Foto, wie das gemalte auch ausgesehen hat.
Der prächtige Rittersaal datiert aus der Zeit von Stanislaw August Poniatowski, an den Wänden hängen große Ölgemälde und in der Mitte des Raumes steht die sehenswerte Chronosstatue.
Das königliche Schlafzimmer wurde 1775 fertiggestellt, wobei das Bett sehr klein wirkt, eher wie ein Sofa. Dennoch ein sehr prächtiges Zimmer mit biblischen Gemälden.
Im Senatorensaal wurde schon am 3. Mai 1791 die erste Polnische Verfassung ratifiziert und ist damit auch die älteste Verfassung Europas. Hier steht ein weiterer königlicher Thron.
Lage
Das Königsschloss liegt direkt am südlichen Ende der Altstadt am Schlossplatz (Plac Zamkowy) im Zentrum von Warschau. Das Schloss ist gut mit Öffentlichen Verkehrsmitteln (Trambahn und Bus) zu erreichen. Wer mit der Metro anreist steigt an der Station Ratusz Arsenal um und fährt eine Station in östlicher Richtung (nach Praga bis Plac Zamkowy) mit:
Bus 125, 170, 190, 307, 512 oder
Tram 13, 23, 26, 32.
Öffnungszeiten sind Saisonabhängig
Mai bis September
Montag – Samstag: 10-18 Uhr (Donnerstag bis 20 Uhr)
Sonntag: 11-18 Uhr
Oktober bis April
Dienstag – Samstag: 10-16 Uhr
Sonntag: 11-16 Uhr
Montag: geschlossen
Eintrittspreise
Je nach Route (es gibt 2 Routen): 20 (12) PLN, ermäßigt: 13 (6) PLN, Sonntag: gratis. Führer in deutscher Sprache sind vorhanden, man sollte aber bei Interesse rechtzeitig nachfragen.